Jean-Yves Desjardins

Der Begründer des Sexocorporel (1931-2011)

Eine ausführliche Biographie über Jean-Yves Desjardins, erstellt von seiner Tochter Lise Desjardins, finden Sie hier.

Professor Jean-Yves Desjardins, Psychologe und klinischer Sexologe, widmete mehr als 40 Jahre seines Lebens dem Studium der menschlichen Sexualität. Seine Überlegungen über das Thema begannen, als er noch ein junger Theologe war. Nach vielen Jahren des Studiums in verschiedenen Disziplinen entschied er sich, seine Arbeit auf die klinische Sexologie zu konzentrieren. Für Jean-Yves Desjardins war die Sexologie eine Wissenschaft für sich. Aus diesem Grund realisierte er im Laufe der Jahre einen seiner Träume, indem er zusammen mit Claude Crépault das Departement für Sexualwissenschaft an der Universität von Quebec in Montreal (UQAM) begründete (www.sexologie.uqam.ca).

Jean-Yves Desjardins
Jean-Yves Desjardins

In Folge seiner klinischen Beobachtungen und Forschungen entwickelte Jean-Yves Desjardins den Sexocorporel. Dieses Modell der sexuellen Gesundheit wurde an der UQAM von 1968 bis zur Emeritierung von Prof. Desjardins 1988 gelehrt. Danach setzte er seine Lehre in Quebec und Europa fort, um sie weiter zu verbreiten. In den 1980er Jahren war Jean-Yves Desjardins neben seiner klinischen und akademischen Tätigkeit auch sehr aktiv in der Entwicklung verschiedener pädagogischer und audio-visueller Lehrmittel (unten aufgeführt). Über vier Jahre hinweg moderierte er täglich eine Radiosendung imd trug so zur Verbreitung von sexologischem Wissen in der Bevölkerung bei. Gleichzeitig leitete er in Quebec Hunderte von außerordentlich erfolgreichen Seminaren unter dem Titel „Vivre en amour“ (Leben in Liebe). All diese Unternehmungen ermöglichten es ihm, Hunderttausende von Männern und Frauen zu erreichen, die auf der Suche nach konkreten Werkzeugen zur Verbesserung ihres Sexual- und Liebeslebens waren.

Im Laufe der Jahre strukturierte und präzisierte sich der Sexocorporel dank der Hilfe von vielen Mitarbeitenden, sowohl in Quebec als auch in Frankreich. Insbesondere sind die Beiträge von François de Carufel und Claude Roux-Deslandes hervorzuheben, die seit vielen Jahren an der Strukturierung und Schematisierung der verschiedenen Konzepte des Sexocorporel arbeiten.

Nachfolgend einige Elemente der akademischen und beruflichen Laufbahn von Prof. Jean-Yves Desjardins:

 Akademische Grade und Titel:
  • Promotion in Sakraler Musik (1959)
  • Master in Theologie (1960)
  • Master in Psychologie (1964)
  • Doktor der Kriminologie (1970)
Berufliche Laufbahn und Errungenschaften:
  • Sexualtherapeut (1965-2010)
  • Mitbegründer des Departements für Sexualwissenschaft an der Universität von Quebec in Montreal (1968)
  • Professor am Departement für Sexualwissenschaft an der Universität von Quebec in Montreal (1968-1988)
  • Radio-Moderator (Anfang der 80er Jahre)
  • Herausgeber der Wochenzeitschrift „Vivre en amour“ (Anfang der 80er Jahre)
  • Öffentliche Vorträge: Über 400 Vorträge über Liebe und Sexualität, die fast 400’000 Teilnehmer in Kanada anzogen (zwischen 1980 und 1982).
  • Leiter der Workshops „Vivre en amour“ in Kanada (1988-2010) und in Europa in Belgien, Frankreich, Italien, Marokko und der Schweiz (1990 bis 2010).
  • Leiter der Sexocorporel Ausbildung (1990 bis 2010) in Belgien, Kanada, Frankreich, Italien, Marokko und der Schweiz.
Engagement in Verbänden, Vereinigungen und Instituten:
  • Mitglied der Vereinigung der Psychologen von Quebec
  • Mitglied des AIHUS (Association Inter-Hospitalo-Universitaire de Sexologie).
  • Gründungspräsident des ISSC (Collège International de Sexothérapeutes Spécialistes)
  • Ehrenpräsident des ISI (Institut Sexocorporel International Jean-Yves Desjardins)
Veröffentlichte Bücher:
  • Le mythe du péché solitaire (Der Mythos der einsamen Sünde) (Desjardins – Crépault), 1969
  • La complémentarité érotique (Die Komplementarität der Erotik) (Desjardins – Crépault), 1978
  • L’érotisme au masculin (Männliche Erotik), 1980
  • L’érotisme au féminin (Weibliche Erotik), 1980
  • L’érotisme au quotidien (Erotik im Alltag), 1980
  • Les corps érotiques (Die erotischen Körper) (Desjardins – Crépault), 1981
Video-und Filmproduktionen (auf Französisch):
  • Ton sexe et l’autre (Dein Geschlecht und das andere) (CD für 10-12 Jährige), 1969
  • Judith und Pierre (für Teenager), 1972
  • Le langage érotique : Paul et Hélène I (Die erotische Sprache), 1976
  • Le langage des corps: Paul et Hélène II (Die Sprache der Körper), 1976
  • Clara et François (l’érotisme au troisième âge) (Erotik im höheren Lebensalter), 1976
  • L’érotisme au féminin (Weibliche Erotik), 1976
  • À mi-corps (paraplégique) (Erotik mit Querschnittslähmung), 1978
  • Amour, érotisme et grossesse (Liebe, Erotik und Schwangerschaft), 1978
  • Amour, érotisme et enfant (Liebe, Erotik und Kind), 1979
  • L’érotisme au masculin (Männliche Erotik), 1980
  • Vent du Sud (Südwind)
  • Les corps érotiques (Die erotischen Körper), 1981
  • L’érotisme et les âges de la vie (Erotik verschiedener Lebensphasen), 1981
  • Le contrôle éjaculatoire : une histoire d’amour (Ejakulationskontrolle: Eine Liebesgeschichte, auch auf Englisch erschienen), 1996